Zwischenbericht der Fachschaft zur Verlegung des schriftlichen Teils des Examens nach Hockenheim

In seiner Bekanntmachung für die Herbstkampagne des Examens 2023 hat das Justizministerium Baden-Württemberg mitgeteilt, dass die Heidelberger Studierenden das Examen in Hockenheim schreiben werden.

Hockenheim liegt etwa 25km Wegstrecke von Heidelberg entfernt und es erfordert einiges an Aufwand dorthin zu gelangen. Ein eigenes Kraftfahrzeug hat nicht jeder Prüfling und eine Unterkunft in einem Hotel kann für die sechs Prüfungstage sehr teuer werden, bis hin zu Preisen, die sich nicht jeder leisten kann und eine nicht hinnehmbare Benachteiligung aufgrund der finanziellen Situation entsteht. Daher bleibt für viele nur der ÖPNV. Die bestehenden Verbindungen dauern aber entweder über eine Stunde oder beinhalten Umstiege, die durchaus knapp und somit riskant sind. Zumal liegt der Bahnhof in Hockenheim etwas über einen Kilometer von der Stadthalle entfernt (und in dieser sollen wohl die Prüfungen stattfinden).

Die Verlegung nach Hockenheim setzt die Prüflinge damit unter zusätzlichen Stress durch die langen Anfahrtswege und die Angst, dass vielleicht doch etwas auf diesem langen Weg schief geht und sie womöglich zu spät kommen. Auch müssen sie früher aufstehen, was für die Konzentration nicht unbedingt förderlich ist, gerade wenn auch die Ruhetage ab 2024 schon unverständlicherweise gestrichen werden (Vgl. Stellungnahme der Fachschaft vom 20. Januar 2023).

Der Fachschaftsrat hat sich daher bereits klar gegen diese zusätzliche Belastung durch die Verlegung ausgesprochen. Wir sind der Meinung, dass das Examen bereits jetzt zu viel Stress und (psychischen) Druck für die Prüflinge darstellt und dies nicht weiter verschärft werden sollte.

Wir fordern, dass das LJPA sich erneut mit der Suche nach geeigneten Austragungsorten auseinandersetzt und sich um bessere Bedingungen bemühen wird. Darum wollen wir uns auch intensiv als gewählte Vertretung der Studierenden bemühen.

Wir sind bereits in Gesprächen mit der Fakultät und wollen bald auch welche mit dem LJPA führen. Konkret geht es uns um die Suche nach Alternativen zu der Verlegung nach Hockenheim, zumindest aber um eine genaue, überzeugende Begründung, warum eine andere Lösung schlicht nicht möglich gewesen sein soll. Eine solche Begründung darf keinesfalls nur die Interessen des Landes berücksichtigen, sondern muss vor allem auf die Interessen der Prüflinge eingehen.

Für den Fall, dass diese Gespräche zu keinem Erfolg führen, suchen und prüfen wir bereits Möglichkeiten wie wir den Prüflingen den Weg nach Hockenheim erleichtern können.

Alle Studierenden und insbesondere alle zeitnah Betroffenen, sind eingeladen, wenn sie konkreten Ideen für eine Lösung oder weitere Schritte haben, uns anzuschreiben oder in die Sitzungen des Fachschaftsrates zu kommen, damit wir gemeinsam gute Lösung finden. Die Fachschaft wird wie immer alle Studierenden bei Neuigkeiten auf dem Laufenden halten.